Bolzplatz (Skulpturenbiennale Münster, Emsdetten), 2000

Digitaldruck
Gerahmt
Blattmass (H x B): 36,2 x 59,2 cm
Rahmenmass (H x B): 38,5 x 61,3 cm
Unikat

Losnummer 23
Mindestgebot: 800,- EUR / Schätzpreis 1.600,- bis 1.800,- EUR

 

 

©2024 Jordis Schlösser, Ostkreuz
©2024 Jordis Schlösser, Ostkreuz
©Inges Idee
©Stefan Pielow
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  • Über das Werk: Die Teilung der Landschaft durch einen Fluß (samt dazugehöriger Brücke) ist eine typische topographische Grundfigur des Münsterlandes. Diese spezielle Situation liefert den Grundrahmen für die Skulptur „Bolzplatz“. Das Bild eines Fußballplatzes weist zahlreiche Analogien zur beschriebenen Landschaftsformation auf: Ein Fußballfeld markiert einen gemeinsamen Ort, der jedoch durch eine Mittellinie in zwei Hälften aufgeteilt ist. Ziel des Spiels ist das Erreichen des gegnerischen Tores (Ufers). Theoretisch könnte von einem Ufer aus ein Tor auf dem anderen Ufer erzielt werden, doch wer könnte einen so genial gespielten Steilpaß erlaufen? Die nahegelegene Brücke, die tatsächlich beide Ufer verbindet, bekommt durch den Bolzplatz eine zusätzliche Funktion als gemeinsame Tribüne, von der aus sich das Kunstwerk (Spielgeschehen) betrachten läßt. Das geteilte Fussballfeld führt die einschneidende Trennung der Landschaft durch den Fluss in absurder Weise vor Augen, funktioniert jedoch gleichzeitig als immaterielle, gedankliche “Brücke”, welche beide Uferteile als zusammengehörig definiert und verbindet.
  • Inges Idee
  • inges idee arbeitet als künstlerisches Kollektiv im öffentlichen Raum. Dort geht es darum ein Gespür für Möglichkeiten und Besonderheiten eines Ortes zu entwickeln und auszuloten was ein konkreter Eingriff auszurichten vermag. Das geschieht im Dialog mit dem jeweils vorgefundenen Ort, der, im Gegensatz zum referenzlosen „White Cube“ in Museen und Galerien, nicht statisch und zeitlos ist, sondern einem ständigen Veränderungsprozess unterliegt. Um einen Ort richtig zu begreifen, bedarf es einer Untersuchung seiner räumlichen, sozialen und historischen Gegebenheiten. Kunst im öffentlichen Raum kann einen vorgefundenen Kontext verschieben um den Blick auf andere Wirklichkeitsaspekte zu öffnen. Wenn das gelingt, wird der Ort interessanter und reicher. Der gewohnte Ablauf des öffentlichen Lebens wird für einen Moment unterbrochen und der Betrachter erhält die Möglichkeit über das zu reflektieren, womit er sich unerwartet konfrontiert sieht. Das kann ganz unmittelbar geschehen, und muss nicht notwendigerweise theoretischer Natur sein. Diese Unmittelbarkeit der Erfahrung ist ein demokratisches Erlebnis, das inges idee versucht in Gang zu setzten. Es geht um eine Neubestimmung des Ortes und die Beziehung des Betrachters zu dem was er dort wahrnimmt und erlebt. Gelungene künstlerische Eingriffe bereichern nicht nur den Ort im Allgemeinen, sondern insbesondere die Menschen, die ihn als Erweiterung ihrer privaten Sphäre erleben können.
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